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IKARUS IN GOMORRHA

(Auszug)

   I.

   Die Kulisse war beeindruckend. Die gesamte Seeseite des ruinösen Gebäudekomplexes neben dem vor zwei Jahren eröffneten Grandhotels war so überbaut worden, daß sich einem von See her annähernden Betrachter die Ansicht eines antiken Palastes bot. Kein Kameramann konnte so untalentiert sein, den Eindruck nicht zu bedienen. Und die beiden nachgebauten Trieren, die halb auf den Strand gezogen waren, verstärkten das gewollte mediterrane Flair auf illustre Weise. Zumal die Sommersonne klar und schon wärmend über dem östlichen Horizont aufstieg.

Vor einer knappen Stunde, im unbestimmten allmorgendlichen Grauen, hatte mich das Telefon geweckt. Die Nummer auf dem Display zeigte einen privaten Anruf, aber das realisierte ich erst, als ich schon abgenommen hatte. Ich erkannte Ewas Stimme sofort, obwohl wir vor neun Jahren, zum dreißigjährigen Abituriententreffen, zum letzten und einzigen Mal nach unserem siebenmonatigen Getechtelundgemechtel in der Zwölften, miteinander gesprochen hatten und der Wodka und das Bier vom Vorabend und die Trennung von Miriam mir, wie seit Wochen schon, zusetzten.

„Ich brauche Hilfe“, sagte Ewa. „Und ich brauche sie sofort.“

Und ich fragte: „Wo bist du?“ Anstatt, daß ich meiner Stimmung nachgab und Scheiße schrie und das Telefon an die Wand schleuderte und den Rest aus der Wodkaflasche niedermachte. „Bist du verletzt?“

„Ich bin in Heiligendamm“, antwortete Ewa. „Zwischen den Steinen am Ufer vor der Knossoskulisse neben dem Grandhotel. Und neben mir liegt ein Toter.“

„Ihr dreht dort“, sagte ich und kroch in meine Sachen und versuchte, das Chaos in meinem Kopf zurechtzuschütteln. „Hab’ davon gehört, irgendeinen antiken Schmarrn in moderner Machart, also gepilchert und gesoapt, wenn ich’s richtig behalten habe?“

„Es hat sich ausgedreht, wenn du mir nicht hilfst.“
Ich erwartete Weinerlichkeit in Ewas Stimme, aber sie hatte nie und so auch da nicht, eine meiner Erwartungen erfüllt.
„Ich warte auf dich“, sagte sie nur noch.

Ich hatte noch nie in Heiligendamm ermittelt. Irgendwie waren die dort aufgelaufenen Fälle siebzehn Jahre lang, so lange war ich mittlerweile schon im Polizeikommissariat von Bad Doberan, an mir vorbei gegangen. Und nun lag dort am Strand ein Toter neben Ewa Regeus, die meine Jugendliebe gewesen war an der Penne in Torgelow und die es mit fast sechzig Jahren noch immer nicht in die Phalanx der anerkannten Autoren des Landes geschafft hatte – so wie ich mich als ewiger Oberkommissar in die polizeiliche Karriereleiter eingeparkt hatte – und das brachte sie dazu, mich um Hilfe anzurufen, obwohl sie vor neun Jahren gesagt hatte, du bist der schnüfflige Hans Paul Hansen geblieben und bleibst es, Paule, mich damals von dir zu trennen, war die erste richtige Entscheidung in meinem Leben. Das war vor dreißig Jahren gewesen, aber wir hatten darauf angestoßen und einmütig von der Brücke, auf der wir uns vor dreihundertsechzig Monaten und dreimaldrei Ewigkeiten zum ersten Mal geküsst hatten, in die Uecker gespuckt. Ob wir uns außer dem Händedruck zur Begrüßung nochmals berührten, weiß ich nicht zu sagen. Und an eine Verabschiedung erinnere ich mich nicht. Aber nun stand sie am Strand von Heiligendamm und erwartete mich.

Ewa wirkte verschlissener, als nur gewöhnlich übernächtigt. Um ihren Mund kerbten feine bleiche Falten in die gebräunte Haut, ihr Haar war ungekämmt. Aber sie war noch immer eine Frau, die ein lässig getragenes Herrenhemd fraulicher wirken ließ. Wir reichten einander die rechte Hand, und sie sagte: „Ich weiß niemand anderen, der mir hier helfen könnte.“

„Tote lebendig machen kann ich auch nicht.“ Aus Verlegenheit zupfte ich ihr Haar von ihrem Mund und dachte an Miriam, wenn sie in ihrem Kleinen Tod ihr Haar zerbissen hatte. „Wo liegt der Tote?“

„Das weiß ich wohl, daß es zu soviel Scharlatanerie nicht reicht bei dir, daß du Tote auferstehen lassen kannst, das darfst du wissen.“ Ewa blickte mich ab. „Du hast mehr Restalkohol, als die Polizei erlaubt. Und deine Laune ist krötenhaft. Aber du bist ’n Bulle. Irgendwie fühlt man sich sicherer, wenn einer davon da ist, wenn man in Gefahr ist.“

„Warum bist du in Gefahr“, fragte ich und sprühte mir Freshspray zwischen die Zähne. „Ein Toter tut keinem mehr was.“

„Aber der oder das, was ihn tot gemacht hat.“ Ewa blickte gegen die Kulisse des imitierten Palastes von Knossos und umschlang sich mit ihren Armen. „Du hast ja keine Ahnung, Hans Paul Hansen, was Filmmachen wirklich ist.“

„Eine Sache auf Leben und Tod, so wie’s sich mit dir darstellt,“ sagte ich. Ich wollte lachen, aber es gelang mir nicht; eine für den Augenblick motivlose, aber heftige und deutlich körperhafte Erinnerung an Miriam schnürte mir die Kehle zu, und ich musste mich schnäuzen und tat, als hätte ich mich erkältet.

„Liegt zur Zeit niemand neben dir, der dich zudeckt?“ Nun blickte Ewa auf ihre Füße, stieß die Sandalen in den Sand, daß der sich zwischen ihren Zehen sammelte. Ihre Füße sind noch immer schön, dachte ich, weil ich’s sah und eine aufbrodende Verzweiflung mich würgte. „Wir sind in einem Alter, Paule, wo’s einen schneller friert und tiefer als mit siebzehn.“

„Meine letzte Lebensabschnittsgefährtin hat mir vor fünf Wochen nach fünfjähriger Beziehungsdauer verkündet, daß sie in ihrer weiteren Lebensplanung ohne mich auskommt“, sagte ich. Die mich würgende Verzweiflung färbte sich mit Wehmut, die mich wie bitterer Honig durchrieselte, und ich war verlockt, auf die noch immer schönen Füße Ewas zu treten. Aber darum durfte es hier nicht gehen, daß ich auf eine Reaktion gebracht wurde, die mit nichts aus der Situation zu rechtfertigen war. Und ich sagte: „Wir sind in einem Alter, Ewa, wo uns so ein Frieren, weil uns keiner zudeckt zur Zeit, nicht mehr umbringt. – Wo liegt der Tote?“

Ewa nickte und klimperte mit den Lidern. So hatte sie’s nach unserem ersten Kuß getan, das war bei der Ueckerschleuse nahe der Maschinenfabrik Torgelow passiert; irgendwie waren unsere Lippen in dem Schweigen, nachdem wir uns von unseren Träumen erzählt hatten, aneinander geraten, und wir hatten diese Berührung wie das Schweigen in stiller Übereinkunft zu einem Kuß verlängert; und da hatte ich das zum ersten Mal mit ihren Wimpern bemerkt, obwohl wir schon mehr als drei Jahre in die gleiche Klassen gingen, sie flatterten wie losgeschnitten von der übrigen Haut und so, als könne schon der nächste Hauch sie fortreißen und hinwegtreiben, so daß ich meine Lippen auf sie preßte und sie wohl deshalb nicht verstehen konnte, was ich da zum ersten und einzigen Mal zu ihr sagte? Ich liebe dich, sagte ich, denn ich hatte Angst um sie.

Aber davon war hier nichts auf dem Plan, und ich fragte nochmals: „Du hast von einem Toten gesprochen. Wo liegt er?“

„Er lag dort“, sagte Ewa und wies gegen die Kulisse und einen Steinhaufen davor. „Er ist keinen einzigen Meter weit geflogen, sondern so, wie er dort oben von der Mauer abgesprungen ist, zu Boden gestürzt. Wahrscheinlich war’s die kläglichste Ikarusnummer in diesem Teil der Milchstraße.“

„Zynismus hat dich schon damals schön gemacht“, sagte ich. „Du wirkst, wenn du zynisch bist, draufgängerisch.“

„Wenn Bullen labern, wird die Milch sauer.“ Ewa sah mir in die Augen. Sie sah keine Sekunde jünger aus, als sie alt war, und so draufgängerisch, wie ein Maus in der Falle. „Es war ein Fehler, dich anzurufen“, sagte sie. „Und ich wußte es.“

„Wo lag der Tote“, fragte ich. „Und erkläre mir, warum in fünfundfünfzig Minuten aus dem ‚liegt‘ ein ‚lag‘ geworden ist.“

„Er lag dort.“ Ewa wies abermals auf den Steinhaufen und ging mir dorthin voraus. „Mit dem ersten Blick habe ich gar nicht geschnallt, daß es Ben war, der dort lag. Er hat ja so braunes Haar, wie es die Farbe der Flügel ist, und die bedeckten seinen Körper ganz, als wären sie dort zusammengefaltet vergessen worden. Vielleicht aus Scham, den Flug nicht vermocht zu haben? Du solltest wissen, und deshalb sage ich es dir, daß Ben Joost diese Rolle unbedingt wollte und daß er dafür, so hat er es auch gesagt, über Leichen gegangen wäre und mit jedem in jede Kiste. Und nun ist er selber eine Leiche, und ich weiß nicht, ob es richtiger ist zu sagen, daß er so braunes Haar hatte, wie es die Farbe der Flügel war?“

„Und warum sollte ich das wissen?“

„Weil du dir über die Leidenschaften, Triebe und Süchte der Leute hier ganz sicher zu schnell ein falsches Bild machst.“ Ewa kletterte vor mir her auf den Steinhaufen. Ich starrte auf ihre nackten Kniekehlen. Trotz der Bräune schimmerte das subkutane Aderngeflecht bläulich durch die Haut, und die hinteren Partien ihrer Schenkel zeigten deutliche Cellulitewülste. „Weil nicht nur das Produkt Film, sondern alles, was Film macht und ausmacht, falscher Schein, schöner Trug und wahrer Lug ist.“

„Zumindest hier gehörst du auch dazu.“

„Zumindest hat dich Zynismus noch nie besser aussehen lassen.“ Ewa zeigte auf eine Steinplatte vor unseren Füßen, auf die mit groben Kreidestrichen ein Umriß gezeichnet war, der auf einen Torso mit Flügeln schließen ließ. „Da hat er gelegen“, sagte sie. Dabei zeigte sie mit ausgestrecktem Arm zur oberen Abschlußkante der Palastkulisse genau über uns. „Er muß es von dort versucht haben.“

„Wenn du das alles weißt, dann weißt du vielleicht auch, warum er, die Leiche, Ikarus und Ben, wenn ich das richtig auf die Reihe bringe, nicht mehr hier liegt?“

Die aufgehende Sonne zog eine gleißende Spur vom Ufer her gegen sich über die Ostsee, und die scharf umrissene Silhouette eines Schiffes verflirrte darin, als es sie durchquerte.

„Und vielleicht weißt du außerdem, wenn du weißt, warum er hier nicht mehr liegt, wohin er gebracht wurde und von wem und warum?“

„Er liegt nicht mehr hier, weil ich ihn weggeschafft habe.“ Ewa blinzelte gegen die Sonne. „Du hast mich doch fast eine Stunde warten lassen. Und es geht für mich fast um alles hier bei. Wird der Film nicht zu Ende produziert, wird mir das Autorenhonorar nicht ausgezahlt.“

„Du bist mit dem Drehbuch noch immer nicht fertig, und es wird trotzdem gedreht?“

„Bis die letzte Klappe nicht gefallen ist, ist der Autor nie ganz durch mit dem Buch. Aber ich habe diesen blöden Vertrag unterschrieben, daß die ganze Summe als Schlussrate, das heißt an dem Tag, an dem der Film abgedreht ist, fällig wird.“

„Warum? Das ist, so viel ich davon weiß, nicht üblich.“

„Was du weißt! Ich hatte keine Wahl. Entweder ich unterschreibe, oder der Film wird nicht gemacht.“ Ewa strich mit einem Zeigefinger über ihre Kehle. „Chris Altmann, der junge Erfolgsproduzent des kommerziellen deutschen Films hat zwar ein Babyface, aber er ist ein knallhartes Arschloch, wenn’s um Mäuse, Kies und Kohle geht. Film ist zuallererst und immer Geschäft, Paule. Und ich bin kein Typ für Geschäfte.“

„Du bist auch kein Typ, der Leichen, ich schätze einen Ikarus auf zirka fünfundsiebzig Kilo Lebendgewicht, und damit wäre er eine durchaus kapitale Leiche, wie einen Sack voll Federn wegräumt.“

„Ich kann stark sein.“ Ewa hob beide Arme in die Waagerechte, winkelte die Ellenbogen an und kontrahierte ihre Armmuskeln; keine Spur von einem Bizeps zeichnete sich dadurch unter dem Ärmel des Hemdes ab. „Außerdem habe ich’s für dich doch deutlich aufgezeichnet.“ Sie trat auf die Kreidespur. „Du bist Profi, Paule, und da muß dir das reichen.“

„Ich bin Profi genug, um mir solche faulen Eier nicht servieren zu lassen. Mach’s gut, Ewa!“

Ewa erlaubte mir keinen Schritt zurück. Sie umschlang mich mit beiden Armen, und es hatte den Anschein, als versuche sie, mich zu Boden zu ringen. Und sie entwickelte tatsächlich Kräfte, die ihr so nicht zuzutrauen waren. Sie brachte es dahin, denn dazu, mich resolut gegen sie zu wehren, überwand ich mich nicht, als wäre die jahrzehntealte körperliche Hemmung gegen sie neu in mir aktiviert, daß ich mir das linke Knie auf dem Stein schrammte und mir dadurch von der Kreide eine weiße Spur an die Hose gewischt wurde.

„Ich laß’ dich nicht weg“, keuchte Ewa. „Oder gibst du zu, daß du mich damals im Wald bei der Holländerei, als du mir die FDJ-Bluse vom Leib gerissen hast und andere Sachen auch, hast vergewaltigen wollen? Gibst du’s endlich zu??“

Das traf mich wie ein Schlag, und ich stürzte rücklings auf den Stein, schlug mit dem Hinterkopf auf. Der Geschmack von Wodka und Cola sprudelte durch meine Nasenwurzel. Mir wurde übel, und ich mußte niesen.

„Wir wollten’s machen, Ewa“, stotterte ich. „Wir hatten’s beide gewollt.“

„Und warum haben wir es nicht gemacht, wenn wir’s doch beide gewollt haben?“ Ewa lag auf mir, und es war bedauerlich, daß wir trotz der Lächerlichkeit der Situation nicht lachen konnten. „Weil ich schneller laufen konnte als du“, sagte Ewa. „Deshalb.“

„Nein!“ Schrie ich das? „Nein, weil’s mir abging, bevor ich mir was vom Leib reißen konnte. Ja.“ Ich keuchte in Ewas Ohr. „Weil ich niemals wieder so scharf auf ein Stück Weib war wie damals auf dich.“

„Ich war mit siebzehn, emotional jedenfalls, noch ein Kind.“ Ewa stieß meinen Mund von ihrem Ohr. „Und du hast mir solche Angst gemacht da. Du hast die Bluse, die bescheuerte blaue Bluse, zerrissen wie ein Stück Papier. Du warst da ein Tier, Paule.“

„Ich habe dich geliebt, Ewa“, sagte ich. Ich legte mich flach auf den Rücken, schmiegte mich an den kalten Stein; und das möglicherweise genau an der Stelle, wo auch der Ikarus mit seinem letzten Zucken sich an den Stein gegeben hatte? Und das machte mir einen harschen Schauder, und ich sagte mir: Sei auf der Hut, Paul Hansen, denn du bist beim Film!

Ewa rappelte sich auf. Sie sagte: „Liebe, Paul! Das klingt, wenn du es sagst, noch mehr nach Blabla als ohnehin. Liebe, Glück und der Schmus darum sind für mich Brechreiz bedingende Zustände.“

„Künstlerpech“, sagte ich und reichte ihr beide Hände hin. „Hilf mir hoch! Wer einen alten Mann zu Boden zwingt, darf nicht erwarten, daß er von selbst wieder auf die Beine kommt.“

„Kokette Bullen sind, wenn man nicht über sie lachen kann, zum Kotzen. Aber gekotzt habe ich schon und’s Lachen dürfte mir ab heute endgültig vergangen sein.“ Ewa griff trotzdem nach meinen Händen, zerrte an mir.

Ich kam ihr mit keinem Impuls entgegen, machte mich aber auch nicht schwerer, als meine großzügig positiv geschätzten dreiundachtzigtausend Gramm waren. Und Ewa bewegte mich, ebenfalls großzügig geschätzt, im Millimeterbereich.

„Mach nicht auf verletzt“, sagte Ewa. „Mach mir nichts vor.“

„Ich mache auf Leiche“, sagte ich. „Und du hättest niemals allein einen toten Mann von hier fortschaffen können.“

„Putz dir die Zähne, Paule, auch wenn du ein Stinker sein willst.“ Ewa ließ meine Hände los. „Ich habe das doch tatsächlich falsch eingeschätzt mit dir! Setz einen Bullen auf die Fährte, und er bleibt, ist er ein guter Bulle, wie ein Hund in der Spur.“

Danke für das Kompliment“, sagte ich. „Aber meine Eitelkeiten sind so verjährt wie der Versuch, dich am Tag des Lehrers der Deutschen Demokratischen Republik 1973 zu vergewaltigen. Dennoch bin ich bereit, dir die Kosten für die von mir zerrissene FDJ-Bluse zu erstatten.“

„Du sollst mir helfen, Paul!“ schrie Ewa mich an. „Hilf mir! Und versuche nicht, mich noch fertiger zu machen, als ich’s bin.“

„Ich kann dir nur mit der Wahrheit helfen.“ Ich stellte mich neben sie. Wir standen in der ungefähren Mitte des Kreideaufrisses, den sie um die Ikarusleiche gezogen haben wollte. Ihre Halsschlagader zuckte im beschleunigten Puls.

„Die Wahrheit, Paule, ist das einzige, was jeden Tag neu verjährt und uns jeden Tag neu, aber in zumeist alter Art und Weise und Beschaffenheit zu schaffen macht.“ Ewa wischte mit der Daumenkante ihrer linken Hand zweimal unter ihrer Nase. „Denn die Wahrheit kennt keine Gerechtigkeit und keine Gnade, die Wahrheit ist immer entsetzlich. Denn die Wahrheit nimmt jede Hoffnung auf eine einigermaßen gelingende Lüge.“

„Das habe ich so ähnlich schon mal von dir gelesen.“

„Und die Tücke der Wahrheit ist, daß sie sich immer gleich bleibt. Und so paßt sie gar nicht so eigentlich in unsere Zeit, wo es vorrangig um Flexibilität, Modifizierung, Optimierung und so ähnlich geht. Stell dir nur mal eine optimierte Wahrheit vor!“

„Zum Beispiel“, sagte ich. „Es soll eine Wahrheit sein, daß du von hier eine Leiche fortgeschafft hast. Ich habe deine Aussage. Und die ist als Geständnis zu werten.“

„So ist es.“

„Du könntest diese Wahrheit optimieren, indem du mir sagst, wer dir dabei geholfen hat.“

Das ist eine destruktive Logik, Herr Kommissar.“ Und wieder schrie Ewa mich an. „Ich weiß nicht, was ich machen soll, Paule. Der Ben, der war eine Stunde, bevor ich ihn hier gefunden habe, noch bei mir.“

„Bei dir im Bett?“

„Paul! Nein!“

„Warum nicht? Gomorrha läßt grüßen.“

„Hier läuft Film, Paul! Und Ben wollte, bevor er abspringt als Ikarus zum Flug in den Sturz, einen Satz haben.“ Ewa trat im hilflosen Trotz, so sah es aus, mit beiden Füßen auf und ballte die Hände. „Er wollte, daß ich ihm einen Satz in die Szene schreibe und das so, daß weder Scheusel, der Regisseur, noch Altmann, der Produzent, ihn wieder rausstreichen können.“

„Und?“

„Ich habe den Jungen verstanden. Er spielt gewissermaßen den Titel, und Ikarus ist ein globales Symbol für Wagnis, Aufbruch und jugendliches Ungestüm. Aber er hat in unserem Plot keinen eigentlichen Raum. Daedalus, Minos, Pasiphae, das sind die Protagonisten, an diesen gestaltet sich das Drama.“

„Womit der Kreis der Verdächtigen aufgetan ist.“ Ich wollte nach Ewa greifen, wollte ihr Halt geben, aber sie trat beiseite, als hätte sie sich vor mir zu fürchten. Und ich fragte: „War es einer von denen, von den Protagonisten, der dir geholfen hat? Für Daedalus habt ihr doch bestimmt einen kräftigen Darsteller besetzt?“

„Es wäre das beste, wenn du wieder verschwindest“, zischte Ewa.

„Wenn ein Bulle zum Hund geworden ist in der Spur, dann bleibt er darin, so ist es mir gesagt worden.“

„Paul! Ich konnte Ben diesen Satz nicht schreiben. Paul! Ben Joost hatte ein Recht darauf, ich verstand ihn, und die zwanzig Sekunden, die es dafür gebraucht hätte beim Dreh, wären woanders leicht wegzuschneiden. Aber mir fiel nichts ein. Ich kam nicht auf die Worte, die Ikarus als letzte sagen könnte vor dem Akt, in dem er umkommt und der ihn doch unsterblich macht. Und, Paul, weißt du, wenn man sein Versagen spürt wie eine unerbittlich ums Herz sich schließende Faust, dann haßt man die Wahrheit, man haßt die Wahrheit, daß man ein Versager ist.“

„Nicht so viel Worte, Ewa, ein Name reicht vorerst, damit wir weiterkommen. Ewa! Denn egal, wie es sich und aus welchen Gründen in diesem Fall entwickelt, die Person, die dir geholfen hat, kann dir, uns, jederzeit einen Knüppel zwischen die Beine werfen. Wer ...“

„Ich war es.“ Das sagte ein Mann, der sich hinter uns befand. „Denn ich habe den Herrn Joost entdeckt, bevor Frau Regeus ihn fand.“                     

Der Mann, dessen Körper wie ein Riesenei geformt war, auf den ein kleineres Ei als Kopf aufgesetzt war, trat aus einen verdeckten Gang vor die Kulisse. Er trug einen auf seine Eiform maßgeschneiderten dunklen Anzug, weißes Hemd, dunkle Krawatte, schwarze glänzende Schuhe, an deren Rändern Strandsand anhaftete. Er schwitzte und tupfte fortwährend mit einer Tuchserviette in seinem Gesicht. 

„Doktor Adam Kincella“, sagte der Mann. „Ich bin der Hotelmanager.“

„Hans Paul Hansen“, sagte ich. „Kriminalkommissar.“

„Was haben Sie getan, Frau Regeus?“ Kincella stöhnte, als wäre ihm sein Eigengewicht auf die Füße gefallen. „Wir hatten vereinbart, vorerst keine Polizei einzuschalten.“

„Ich habe Herrn Hansen als Freund informiert.“ Ewa schnaufte verächtlich. „Aber ich habe mich geirrt.“

„Bei einem Mord ist kein Kommissar der Welt einem als Freund zur Seite.“ Dr. Kincella biß in die Serviette. „Wenn der Fall in den nächsten Tagen durch die Medien gepusht wird, komme ich mit dem Hotelbetrieb in die roten Zahlen. Und ich werde gefeuert.“ Er wandte sich an mich. „Ich bin noch in der Probezeit. Aber ich will und ich brauche diesen Job. Herr Kommissar! Ich bin promovierter Kulturwissenschaftler! Für mich ist so ein Job ein Glückstreffer. Denn wo wird ein Kulturwissenschaftler eigentlich gebraucht?“

„Wieso sprechen Sie von Mord?“ fragte ich Kincella. „Frau Regeus, so habe ich sie verstanden, geht von einem Unfall aus.“

„Ich habe das halbe Hotel voller Filmleute, da müssen Sie bei allem mit dem Schlimmsten rechnen.“ Kincella prustete seinen Atem aus, und das Ei, das er war, waberte unter dem maßgeschneiderten Anzug. „Aber ich habe es mir selbst zuzuschreiben. Es war meine Idee, Film, und speziell diesen Film, ins Werbepaket für das Hotel zu platzieren. Ich verantworte, daß die Grand-Consulting die Produktion mit nur halben Listenpreisen für alle Leistungen des Hotels sponsort. Und wenn der Dreh platzt, dann darf ich den Sand zählen hier am Strand.“

Ewa wies in Richtung Strand. „Fangen Sie schon an, Herr Doktor“, sagte sie. „Der Herr Kommissar wird schon dafür sorgen, daß man uns was aufbrummt.“ Sie stellte sich vor mich, zupfte an meinem Hemd. „Nicht wahr, Paule, heute machst du’s zu deinem ganz großen Tag!“

Ich schob Ewas Hände zurück, sie waren rau und kalt und wie nicht zu ihr gehörig. „Wo ist die Leicheß“ fragte ich. „Sie muß wieder hierher zurück.“

„Das ist kein Film jetzt, Paul!“ Ewa zitterte. „Und du bist nicht Poirot und ich nicht Miss Marple.“

„Das bringt uns in Teufels Küche“, sagte Kincella.

„Da sind Sie schon.“ Ich stieß eine Schuhspitze in den Sand zwischen den Steinen und schubste davon eine Prise über die Schuhe des promovierten Kulturwissenschaftlers. „Und wenn Sie nicht darin geschmort werden wollen, lassen Sie uns keine Zeit weiter verlieren.“

„Wie willst du das erklären?“ Ewa strich ihre Hände ineinander, um das Zittern zu verbergen. „Was passiert dann?“

Ich sagte es ihr. „Wir legen Ikarus dorthin zurück, wo er endete. Also hierher in den Umriß. Und wir decken ihn mir einer Plane ab. Und ich persönlich werde hier bleiben, bis die Kollegen aus Bad Doberan da sind. Und dann sage ich ihnen – ich – was hier Sache war. Also die Wahrheit, so wie ich sie weiß bis dahin.“

„Paul!“ Ewa blickte Kincella an, aber der wich ihrem Blick aus. „Es kann doch nur eine Verkettung von tragischen Einzelfakten gewesen sein. Paul?“

„Beeilen wir uns?“ fragte ich. „Oder wollen Sie beide eine Anklage auf Beihilfe, Vertuschung und Hehlerei riskieren?“

„Kommen Sie“, sagte Kincella. „Wir haben Herrn Joost in der leeren, denn sie ist defekt, Kühlzelle im äußeren Versorgungstrakt, abgelegt.“ Kincella verschwand vor Ewa und mir zurück in den verdeckten Gang in der Kulisse. Ewa folgte ihm ohne weiteres Bedenken nach. „Noch mal die Schufterei“, sagte sie, „da freut sich meine Bandscheibe.“

Dr. Kincella ging zwei Schritte in den Container hinein, er blickte um sich, als wäre er daran, die Orientierung zu verlieren. „Das ist komisch“, murmelte er. „Irgendwas stimmt hier nicht.“

In der Mitte des Containers lagen zwei mannsgroße braune Flügel, unter denen ein Fuß hervorragte. Wie ein Haufen Schmutz sah das aus.

Ich räumte den Kopf des Mannes, der unter den Flügel verborgen war, frei; was so einfach nicht war, denn die Flügel waren starr an ein Korsett montiert, das fest an Ikarus Körper geschnallt war, und sie waren aus Plaste gefertigt.

„Ist das Ben Joost?“ fragte ich und wandte mich damit an Kincella und Ewa zugleich.

Zuerst nickte Kincella und dann Ewa, obwohl sie nicht in den Container blickte. „Trotzdem, es stimmt hier was nicht“, sagte Kincella wieder.

„Und Sie bleiben dabei, diesen – ich konnte es mir nicht verkneifen – toten Vogel hierher verbracht zu haben?“

Wieder nickten beide.

Und ich sagte in meiner häßlichsten Art: „Dann packen Sie zu und tragen ihn dahin zurück, wo Sie ihn aufgelesen haben!“

„Du hast sie wohl nicht alle“, brauste Ewa auf.

„Warum das?“ fragte Kincella. „Warum können wir es nicht wieder so machen wie vorhin?“

„Haben Sie ihm unter die Flügel gepustet, und er ist hierher geflogen?“

Von Ewa kam ein glucksender Lacher. „Das ist filmreifer Dialog, Paule Hansen! Für ’ne Komödie natürlich und mit Comedians besetzt, Titel: Die Keinvogelleiche im Sommerloch!“ Sie lachte noch einmal.

„Ich bin mit dem Hotelshuttle auf den Strand gefahren.“ Dr. Kincella schüttelte sich. „Das ist alles, aber auch total voll alles, verrückt.“

„Dann machen wir es genau so verrückt wieder rückwärts“, sagte ich. „Und wir sollten uns beeilen.“

Dr. Kincella eierte davon. Und ich beugte mich zu Ikarus nieder. Im Gesicht keine Schramme. Ein Ohr war durch die Ablage umgeknickt. Am Mittelfinger der linken Hand war der Abdruck des Ringes dunkler als die übrige Haut.

„Ein hübscher Junge.“ Ewa stand in der offenen Tür. „Aber er hatte eine völlig falsche Vorstellung von Film. Man müßte selbst ein Held sein, um ihn auch spielen zu können, dachte er.“

„Wahrscheinlich klassischer Genickbruch“, sagte ich. „Helden sterben anders.“

Ewa trat aus den Container, denn ein Benz Vivaro wurde rückwärts vor die Tür gefahren. Kincella manövrierte den Wagen geschickt. Von nirgends würde zu beobachten sein, was durch die Hecktür in den Transporter verladen wurde. „Ich rühr’ den Vogel nicht noch mal an“, sagte Ewa und ging zurück um die gestapelten Bohlen und zwischen die beiden Toiletten hindurch.

„Nun fassen Sie schon mit an“, forderte Kincella mich auf. „Schließlich ist das Ihr Einfall.“

Kincella hatte tatsächlich mehr Kraft, als ihm seiner Figur nach zuzutrauen war. Er umschlang Ikarus samt Flügel und hob ihn auf. Ich hatte nur darauf zu achten, daß er die Packung ohne anzustoßen auf die Ladefläche brachte, so daß der Kopf und die Füße keinen Schaden nahmen. Und ich dachte: Was machen Sie hier, Herr Kommissar? Sind Sie nun auch von allen guten Geistern verlassen und nicht nur von der Frau, die sie lieben? Und gleichzeitig dachte ich: Ach, Paule, das Leben ist ’ne Suppe, die auch mal umgerührt sein will.

„Steigen Sie ein, Kommissar“, kommandierte Kincella und blies über seine vorgereckte Unterlippe Luft in sein schweißbedecktes Gesicht. „Der Shuttle hat in zehn Minuten seinen ersten gebuchten Einsatz.“

Das Riesenei fuhr den Benz, als hätte er als Testfahrer in Marinello promoviert. Die Schweißtropfen wischte er nun mit bloßen Händen von seinem Gesicht, aber den oberen Kragenknopf öffnete er nicht und den Krawattenknoten lockerte er nicht.

„Ist Ihnen klar, in was für eine Riesendusselei wir uns verstricken?“ fragte ich. „Das kann Sie wie mich mehr als nur den Posten kosten.“

„Sie sind doch kein echter Bulle nicht.“ Das kleine Ei auf dem großen Ei lachte. „Was Sie hier machen ist Film im Kleinformat. So ein Rindvieh gibt’s für keinen Bullen.“ Das kleine Ei lachte intensiver, und das große Ei schüttelte sich. „Nein, nein, Sie sind ein alter Bekannter von Ewa und haben was gut zu machen bei ihr. Allerdings, logisch ist das nicht. Aber die Frau hat eben Phantasie.“

Ich zeigte Dr. Kincella meinen Dienstausweis. Er blickte länger als nur für einen Blick darauf und machte seinen einzigen Fahrfehler. Und er sagte: „Dann muß ihnen die Frau aber extrem was bedeuten!“

Er kaute auf seinen Lippen und hupte aus Versehen.

„Logisch ist das alles trotzdem nicht“, sagte ich. „Aber das ist zu Beginn fast jeden Falles so. Was ist Ihre Meinung zu Ben Joost??

Dr. Kincella musterte mich. „Ein schöner, und wie ich vermute, schwuler Hohlkopf. Aber ... Ich überlege, vielleicht muß das alles gar nicht so einen negativen Werbefaktor für das Hotel haben. Vielleicht ... Es ist oder es hat sich ja nicht irgendwer zu Tode gestürzt! Wenn man es richtig dreht, könnte man hier auch eine Ikarus Wallfahrtsstätte kreieren?“

„Und ich werde der Giude dafür und Frau Regeus verfaßt die entsprechenden Texte, und Sie sorgen dafür, daß uns das Geld, das wir damit scheffeln, nicht schimmelig wird. Ist das ein akzeptables Zukunftsszenario?“

Diese Frage konnte mir Dr. Kincella nicht beantworten, denn als er zwischen die Dünen auf den Fußgängerüberweg einbiegen wollte, um auf den Strand zu fahren, war dort ein bordeauxroter Audi 80 aus dem vergangenen Jahrhundert eingeparkt, und er schimpfte los: „Welcher Idiot parkt so sein Auto?“ Er mußte halten. „Es gibt Autofahrer, und es gibt Idioten. Und der Besitzer dieser Schrottkiste ist, auch wenn er lenkt und bremst, kein Autofahrer.“

„Danke, Herr Doktor“, sagte ich und stieg aus. „Ich bin selten so treffend charakterisiert worden.“

Ich fuhr mit dem Audi vor Kincella her bis vor die Kulisse des Palastes von Knossos, wo Ewa auf dem Steinhaufen auf uns wartete. Das Doppelei sagte nichts weiter, schnappte sich den ganzen Ikarus wieder auf die probate Art und trug ihn mit Anlauf zu Ewa hinauf. Ich erwartete, er würde die Last auf die Steine plumpsen lassen und die Flucht ergreifen, doch griff Ewa mit zu, und sie legten den Leichnam so behutsam ab wie einen Schlafenden.

Ich blieb im Auto und rief mit dem Handy die Leitstelle in Bad Doberan an. Ich zeigte einen Unfall mit Todesfolge an und bat mit Rücksicht auf den Hotelbetrieb auf Blaulicht und Martinshorn zu verzichten, es gab ohnehin nichts mehr zu retten. Meine Personalien gab ich nicht an, sagte nur, daß ich von der Leitung des Hotels beauftragt wäre.

Ewa und Dr. Kincella schienen Mühe zu haben, den toten Ikarus in die richtige Position zu bringen. Ein Jogger trabte auf dem festen feuchten Sand an der Wasserlinie entlang. Das Meer lag unbewegt, wie innehaltend in seinem ewigen Atem. Ich betrachtete mein Gesicht im Innenspiegel, drückte an den aufgequollenen Tränensäcken herum und sagte laut: „Du bist ein Idiot, Hans Paul Hansen, warum läßt du die Welt nicht untergehen?“ Ewa rief nach mir, winkte, daß ich zu ihr auf den Steinhaufen kommen sollte. Ich schloß die Augen. Ach, Miriam, du wilde Blume meines Herzens, dachte ich, warum? Und ich dachte, ach, Ewa, einmal wollten wir’s wissen, wo die Zeit ist, wo sie herkommt, wohin sie verschwindet oder ob sie nur da ist, weil ohne sie nichts sein könnte?

Neben mir wurde die Fahrertür aufgerissen. In Ewas Augen war ein irres Flimmern, und ihre Wimpern standen nun starr. „Warum kommst du nicht?“ flüsterte sie und blickte um sich. „Es ist alles noch viel schlimmer. Nun komm’ doch!“

Sie zerrte mich die zehn, zwölf Schritte den Steinhaufen hinauf, hielt mich wie mit verriegelter Hand gefaßt und neben sich. Dr. Kincella rückte an den Flügeln herum, als traue er ihnen nicht, daß sie am Boden blieben, wenn er sie losließe.

„Ich habe schon im Container gesagt, daß etwas nicht stimmt“, murmelte er.

Und Ewa flüsterte: „Das geht nicht mit rechten Dingen zu, er kann doch nicht geschrumpft sein oder die Flügel gewachsen. Er ist doch tot. Und die Flügel sind auch totes Material.“

Aber es war so, daß der tote Ikarus nicht wieder in seine aufgezeichnete Form passte. Wie wir die Flügel auch legten, sie lappten in der Länge mindesten zwanzig Zentimeter über und in der Breite ebenfalls. Als einzige Erklärung blieb, daß jemand der Leiche, als sie im Container lagerte, größere Flügel angeschraubt hatte. Und damit bekam die Sache einen Schwanz Fragezeichen angehängt und wurde endgültig zu einem Fall. Aber so brauchten wir keine Decke, um Ben Joost zu verbergen, die neuen Flügel reichten dafür aus. 


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