Lesung mit Jürgen Landt

17.10.2006 Ostsee-Zeitung

Greifswald Am 19. Oktober stellt sich ab 20 Uhr die landesweite Literaturzeitschrift RISSE mit ihrer neuesten Ausgabe im St. Spiritus, Lange Straße 51, vor und präsentiert den Greifswalder Schriftsteller Jürgen Landt. Der 1957 in Demmin geborene Autor schreibt gegenwärtig an einem umfangreichen Roman mit dem Arbeitstitel „Fischeohnmacht“, in dem von einer außergewöhnlichen Kindheit und Jugend in der DDR erzählt wird. Die Hauptfigur des Romans – das Alter Ego Jürgen Lands – heißt Peter Sorgenich, doch von Sorglosigkeit ist sein Leben in den 60er und 70er Jahren in Vorpommern keineswegs geprägt. Seit frühester Kindheit erlebt der Junge Gewalt, Unverständnis und Kälte. In dieser trostlosen Umgebung kapselt er sich mehr und mehr ab und sucht sein Heil in Träumen und im Wunsch, sich eine eigene Welt zu schaffen. Da dies nicht möglich ist, weil andere Kinder und Erwachsenen ihn in ihre Wirklichkeit zwingen wollen, schlägt er, ohnehin zum Jähzorn neigend, zu. Schließlich kommt Sorgenich als Jugendlicher mit den DDR-Machtorganen in Konflikt und durchläuft dfas ganze Spektrum von Repressionsmaßnahmen bis hin zum Knast. Als alle Hoffnungen verloren sind, wird Sorgenich als junger Mann in den Westen abgeschoben, wie es der Autor selbst erlebte, der sich 1983 plötzlich mittellos und allein in Hamburg wiederfand.
Jürgen Landt ist einer der Stammautoren von RISSE – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern. Einer der Redakteure der Zeitschrift, Dr. Wolfgang Gabler, betreut den Romanautor als Lektor und wird das neue RISSE-Heft vorstellen. Zudem moderiert er die Lesung Jürgen Landts, der einen Auszug aus dem Manuskript erstmals in der Öffentlichkeit vorträgt.

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