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„RISSE“-Lesung im OZ-Verlagshaus

19.02.2005 Ostsee-Zeitung von D. Bülow

Wismar Souverän griff Sebastian Schönberg bei „Kultur im Foyer“ im OZ-Verlagshaus zu seinen Manuskripten und begann zu lesen. Aufregung war dem jungen Wismarer nicht anzumerken. „Endstation“, so der Titel eines seiner Gedichte, das in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „RISSE“ veröffentlicht wurde. Dies ist die einzige Literaturzeitschrift Mecklenburg-Vorpommerns, die vom Kultusministerium gefördert wird. Und dennoch stellte sich erst kürzlich heraus, dass „RISSE“ nach einer Kürzung der Zuwendungen um 75 Prozent fürs Erste doch noch gerettet werden konnte. Die Redaktion der Zeitschrift präsentierte am Mittwochabend mit einer Lesung im OZ-Verlagshaus, die OSTSEE-ZEITUNG ist übrigens einer ihrer größten Sponsoren, ihr neues Heft.
Mit der Veranstaltung beabsichtigte die „RISSE“-Redaktion, das Profil der Zeitschrift widerzuspiegeln. „Wir bieten im neuen Heft neben Literatur aus Mecklenburg-Vorpommern neue Texte aus Polen und England, in noch nicht so alter, aber guter Tradition, unsere Leser über Bemerkenswertes europäischer Gegenwartsliteraturen zu informieren“, erläutert Redaktionsmitglied Anette Handtke. Überdies werden Texte der Sieger des erstmals in Rostock vergebenen Pablo-Neruda-Literaturpreises veröffentlicht sowie Werke von Teilnehmern des vierten Poetenseminars.
Sebastian Schönberg gehörte zu genau den zehn literarischen Talenten, die von der Jury im August letzten Jahres ins Rostocker Literaturhaus Kuhtor zum Poetenseminar eingeladen wurden. Erst 1984 in Wismar geboren und gegenwärtig in Berlin lebend, scheint er einer der wenigen viel versprechenden jungen Talente zu sein, von denen das Land in geraumer Zukunft hoffentlich noch mehr hören wird.
Zudem las Regina Raderschall aus Neubrandenburg einen Auszug aus ihrem aktuellen Romanmanuskript „Zweite Wahl“. Nachdenklich stimmte sie an diesem Abend die Zuhörer im OZ-Verlagshaus mit ihrer Kurzgeschichte „Die Gottesanbeterin“. Der Germanistik- und Anglistikstudent Philipp Bobrowski hingegen verwirrte das Auditorium mit seinem Handspiel „Verzögerte Reflexe“ auf eher komische, aber dennoch raffinierte Weise.

 

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