12.12.2005 Norddeutsche Neueste Nachrichten von Gregor Jungheim
Lange war es still um das regionale Literaturmagazin „Risse“. Am Sonnabend wurde nach langem Warten das neue Heft im Literaturhaus „Kuhtor“ präsentiert. Drei Autoren stellten sich dort ebenfalls vor.
Die Erleichterung war der „Risse“-Redaktion am Sonnabend anzumerken. Nachdem es lange still um das Literaturmagazin für Mecklenburg-Vorpommern war, gibt es kurz vor Jahresende endlich eine neue Ausgabe. Eigentlich sollen zwei Bände im Jahr erscheinen. Aus „finanziellen Gründen“ war es diesmal nur einer, berichtete Redakteur Torsten Ruchhöft. Er dankte u. a. dem Kultusministerium und dem Rostocker Kulturamt für deren Unterstützung.
Drei der „Risse“-Autoren stellten an diesem Abend ihre Texte vor. Als bester Unterhalter erwies sich Oliver Eufinger, auch bekannt als Klavik. „Ich bin nicht gewohnt, dass es so ruhig ist“, sagte der 33-jährige Kieler, der schon auf zahlreichen Poetry-Slams zu Gast war. Sein anfangs destruktives Gedicht „Brenn, Schmetterling brenn“ entpuppte sich als Liebesgeschichte. Noch stärker beeindruckte „Letzte Fragen an das Jahr“, das aus einer E-Mail entstand. Es beginnt harmlos und stellt allmählich das gesamte menschliche Dasein in Frage.
Als einen der wichtigsten Lyriker MVs stellte die Redaktion Kurt Scharf vor. Der Wolgaster, der ohne Telefon lebt, las aus einem „Sammelsurium von 120 Eizeltexten“, wie der 51-Jährige beschrieb. Einige davon waren schwer fassbar, andere beschrieben Alltagsereignisse in komplizierter Sprache. So war von „Stühlen, die nichts einwenden, wenn wir sie unter unsere Körper schieben“, die Rede.
Die erst 21-jährige Madlen Sasse aus Rostock präsentierte eine zwei Tage alte Kurzgeschichte namens „Wenn etwas mehr als doof wäre...“. Sie erzählt von einer Frau, die zwischen ihrem Freund und dem besten Freund hin- und hergerissen ist.
Für die neue „Risse“-Ausgabe wurden jedoch in allen Föllen andere Texte ausgewählt. Das Magazin ist ab sofort in allen Rostocker Buchhandlungen und im Kuhtor selbst erhältlich. Das aktuelle Heft enthält zahlreiche Texte, die direkt oder indirekt auf das Leben an der Küste anspielen. Die Zeitschrift ist als Forum für Lyriker und Prosa-Autoren gedacht, die eine Verbindung zu MV haben. Das Alter der Autoren riecht von Anfang 20 bis über 70. Die Redaktion unterstützt begabte Schriftsteller bei ihrer Arbeit.
Risse e.V., Arno-Holz-Straße 1, 18057 Rostock
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