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Liebe Leser,

 

in Zeiten, in denen der Trend eindeutig zur Geldvernichtung geht, kommt den RISSEN eine mehrfache Bedeutung zu: Dem einen mag das neue Heft Trost spenden, den anderen vergessen machen, dass er nicht einmal vermögend genug ist, zum Opfer des Kapitalismus zu werden, dem dritten stellen wir eine lang erwartete zuverlässige Geldanlage zur Verfügung. Allen gemeinsam kann die RISSE-Lektüre zudem das Warten auf fallende Gold- und Benzinpreise angenehm überbrücken.

 

Allen Geschädigten und Genervten sei versichert, dass es in keinem der Gedichte und Prosatexte um Geld, Aktien oder Immobilien geht. Dieser Umstand ist allerdings rein der Willkür unserer Autoren geschuldet, wodurch durchaus zugunsten unseres Haushaltes die Auszahlung von Boni in diesem Halbjahr entfällt.

 

Stattdessen finden Sie in der Sparte Lyrik, eingerahmt vom Talent Anna Wolff und »Altmeister« Klavki, die Preisträger des diesjährigen Lyrikwettbewerbs, angeführt von Doppel- und Überraschungssieger Carlo Ihde. Diese präsentieren im Kontrast zu den nachdenklichen und schwermütigen Texten der Erstgenannten eher heitere, launige oder kabarettistische Texte, wie sie in diesem Jahr den Wettbewerb dominierten.

 

In der Sparte Prosa schaut es dieses Mal fast so aus, als gerate mit zunehmender Textlänge der Realitätsbezug immer stärker unter den Einfluss von Wunsch- und Traumelementen. So jedenfalls lassen sich die Geschichten von Roland Urban, über Holger Böwing, Ingo Giertz, Oliver Kluck und Volkmar Mantei bis hin zu Uwe Saeger lesen.

 

Wem der gespenstische Albtraum Saegers gefällt, der greife demnächst auch zum RISSE-Sonderheft »Gespenster«. Und damit hätten Sie auch – wollen wir es nicht vergessen – wieder 7,50 Euro sicher angelegt! ||


Torsten Ruchhöft

 

 

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