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Editorial

Um Unterstützung bitten derzeit viele Kulturinitiativen. Das Klima, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, ist rauer geworden, und für die RISSE ist es ein ziemlich bitterer Winter. Noch hoffen wir, allerdings zurzeit entgegen allen Zeichen aus Schwerin, dass wir die RISSE nur über den Winter retten müssen und es im Frühjahr einen blühenden Neuanfang gibt.

Und diese Hoffnung gründet sich auf die Vernunft.

Nach den ermutigenden Antworten auf unsere »Was sind Ihnen die RISSE wert?«-Umfrage unter den AbonnentInnen ist es vernünftig, die RISSE zu erhalten.

Nach Kosten-Nutzen-Überlegungen ist es vernünftig, eine Landes-Literaturzeitschrift, die nur Herstellungskosten und AutorInnenhonorare »verbraucht«, weiter mit öffentlichen Geldern zu fördern, denn Literatur- und Leseförderung für die Netto-Kosten muss selbst das Herz des Landesrechnungshofvorsitzenden erwärmen.

Nach den ersten Ergebnissen unserer Bemühungen um Sponsoren für die RISSE scheint es ein bisschen wider die Vernunft, auf Unterstützung von Seiten der Wirtschaft zu hoffen, aber nun nicht gleich gegen jede Vernunft, wie unser erweiterter Anzeigenteil am Ende des Heftes zeigt. Und wie gesagt, wir hoffen ja nicht auf Wunder, sondern auf den Sieg des Vernünftigen.

Mit Heft 14 bieten wir neben Literatur aus Mecklenburg-Vorpommern neue Texte aus Polen und England, in noch nicht so alter, aber guter Tradition, unsere Leser über Bemerkenswertes europäischer Gegenwartsliteraturen zu informieren. Überdies veröffentlichen wir die Texte der Sieger des erstmals in Rostock vergebenen Pablo-Neruda-Literaturpreises und stellen Texte von TeilnehmerInnen vor, die zum 4. Poetenseminar des Landes eingeladen waren.

Der Termin des 5. Seminars steht bereits fest: 25.-28. August 2005. [Es wird geleitet von Dr. Wolfgang Gabler, Literaturwissenschaftler, Publizist und Projektleiter im Literaturhaus Rostock.] Bewerbungen von Schreibenden mit Texten (max. 20 Seiten aus Lyrik, Prosa und/oder Dramatik, Stichwort: Poetenseminar) sind ab sofort bis zum 20. Juni 2005 beim Literaturhaus möglich.

Und da wir nicht nur für die RISSE mit hoher Vernunft hoffen, sondern für die Literaturförderung in unserem Bundesland insgesamt, rufen wir schon heute zur Teilnahme am 7. Wettbewerb um den Lyrikmeister von Mecklenburg-Vorpommern am 17. Juni 2005 auf. Wir werden den Modus des Wettbewerbs etwas verändern. Eine Jury wählt aus den eingehenden Bewerbungen (max. 10 Gedicht, Stichwort: Lyrikmeister, Bewerbungsschluß: 31. Mai 2005) 6-8 TeilnehmerInnen am Wettbewerb aus, die dann in der Lyriknacht zehn Minuten Zeut für Ihren Vortrag haben und an dem Abend von der Jury eine fundierte Begründung für ihre Platzierung erwarten können. Für nicht direkt für den Wettbewerb nominierte BewerberInnen besteht wie in den Vorjahren die Möglichkeit, in einem freien Podium ihre Gedichte vorzustellen – und das fachkundige Publikum hat wie immer die Gelegenheit, seinen/ihre Publikumsmeister/in zu küren. ||

 

Anette Handke

 

 

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